Umbrüche in der Himmelskunde

Wissenschaftliche Erkenntnisse entwickeln sich nicht in einem kontinuierlichen Prozess und durch bloßes Anhäufen von immer mehr gesicherten Fakten. Vielmehr wird die Geschichte der Wissenschaften von großen und kleineren Umbrüchen geprägt, die scheinbar gesichertes Wissen grundsätzlich in Frage stellen. Auch die Astronomie hat solche weitreichenden Revolutionen erlebt. Die Entdeckung des heliozentrischen Weltbildes in der Renaissance war einer dieser großen Brüche, in anderer Hinsicht aber auch die Entstehung der Astrophysik im 19. Jahrhundert. Die Voraussetzungen solcher Neuanfänge sind unterschiedlich. Bald waren es technische Innovationen, wie z. B. beim Vordringen in die Welt der Galaxien, bald waren es aber auch aus Widersprüchen erwachsene neue Gedankengebäude, wie beim Problem der Energiequellen der Sterne.

Viele Astrophysiker meinen, dass wir uns auch gegenwärtig vor einem neuen Umbruch des astronomischen Weltbildes befinden. Obwohl manche Anzeichen darauf hindeuten, weiß doch niemand, wie das Ergebnis aussehen wird.